Leda-

Andreas Scheepker: Tote brauchen keine Bücher

Info des Leda-Verlags:
...wenn er schon einmal im Leben Bücher bestellt und das sogar für so viel Geld, dachte Freese, dann kann ich sie ihm ja auch auf dem Weg nach Hause vorbeibringen. Er stieg wieder aus und holte den Karton. In der Westermarsch war es durchaus üblich, dass man als guter Bekannter oder Nachbar durch die Hintertür ins Haus kommen konnte, und dann vom Flur aus an die Küchen- oder Wohnzimmertür klopfte. Weert Pohl hatte nur diese eine Tür, also nahm Freese seinen Mut zusammen und trat - gewissermaßen als guter Nachbar - in das Haus ein. Er hielt das schwere Paket in den Armen und klopfte mit den Knöcheln der rechten Hand gegen die Tür. Schließlich öffnete er, und das Bild, das er nun sah, sollte er nie im Leben wieder vergessen.

Zu viel Service kann einen bisweilen in Schwierigkeiten bringen: Hätte Buchhändler Heye Freese dem eigenbrötlerischen Nachbarn das sechsbändige Werk über Fischzucht nicht nach Hause geliefert, wäre er nicht über einen verzwickten Mordfall gestolpert. Dieser Fall nimmt rasch politische Dimensionen an, denn des Mordes verdächtig ist ein russischer Spätaussiedler. Das wiederum macht Fürst Carl Edzard II Sorgen, denn die Landtagswahl im Fürstentum Ostfriesland steht bevor und eine rechtspopulistische Partei will den Mord für ihren Wahlkampf ausnutzen. Carl Edzard setzt alles daran, den Fall schnell aufzuklären und der fürstliche Hofbuchhändler wird unversehens der Sonderkommission zugeteilt.

Andreas Scheepker, als Pastor lange Zeit in Norden tätig, jetzt in Wittmund-Asel, hat nicht nur einen spannenden Krimi geschrieben. Augenzwinkernd und mit viel Humor schildert er das Leben in Deutschlands einzigem monarchisch regiertem Bundesland, dem Fürstentum Ostfriesland.

Andreas Scheepker: Tote brauchen keine Bücher. Kriminalroman. Originalausgabe. Kartoniert, 175 S., 9.90 Euro (D).