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Alexander McCall Smith: Das Herz des fremden Toten Info des Blessing Verlags: Isabel Dalhousie, Philosophin mit ganzem Herzen, beschäftigt sich mit nichts lieber als mit den großen und kleinen Fragen des Lebens. So kann sie stundenlang darüber nachdenken, ob es moralisch vertretbar ist, von einem Frühstücksbuffet in einem Hotel ein Brötchen für den späteren Verzehr mitzunehmen. Oder ob Erinnerungen in allen Körperzellen gespeichert werden. Letzteres diskutiert sie ausführlich mit Ian, einem Psychologen Mitte fünfzig, den sie im Feinkostladen ihrer Nichte kennen gelernt hat - denn Ian hat ein verwunderliches Problem: Ihm wurde ein neues Herz transplantiert, und der fremde Tote hat ihm nicht nur sein Leben geschenkt, sondern auch seine Erinnerungen. Immer wieder erscheint das Gesicht eines Unbekannten mit einer Narbe am Haaransatz vor Ians innerem Auge. Für Isabel steht sofort fest: Der Mann mit der Narbe muss der Mörder des Organspenders sein. Hilfsbereit und neugierig zugleich macht sie sich auf die Suche nach den beiden Männern - und wird fündig. Ein Schüler ist bei einem Unfall mit Fahrerflucht umgekommen. Wenige Tage später sitzt Isabel im Wohnzimmer der trauernden Eltern und weiß sofort: Der Stiefvater, dessen Gesicht eine Narbe ziert, hat den Jungen auf dem Gewissen. In DAS HERZ DES FREMDEN TOTEN überschreitet Alexander McCall Smith wieder einmal voller Raffinesse die Grenzen des Kriminalromans. Er lässt seine liebenswürdig-schrullige Hobby-Detektivin nicht nur über einen mehr als außergewöhnlichen Todesfall grübeln, sondern auch darüber, was den Menschen ausmacht - höchst amüsante Gedankenspiele über das Leben, die Liebe und den Tod. Alexander McCall Smith: Das Herz des fremden Toten. (Friends, Lovers, Chocolate, 2005). Ein neuer Fall für Miss Isabel. Roman. Aus dem Englischen von Thomas Stegers. Deutsche Erstausgabe. Gebunden mit Schutzumschlag, 283 S., 16.95 Euro (D).
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Scott Turow: Der Befehl Info des Blessing Verlags: Viel weiß Stewart nicht über die Vergangenheit seiner Eltern. Umso größer der Schock, als er im Schrank seines Vaters Feldpostbriefe aus dem Jahr 44 findet - Briefe, die belegen, dass David fünf Jahre in einem Militärgefängnis verbracht hat. Der ehemalige Reporter aus Illinois beschließt, die Story seines Lebens zu recherchieren. Auf seiner Suche stößt er auf einen für ihn unschätzbaren Bericht: ein Manuskript, von David selbst in Haft verfasst, das Stewart endlich Auskunft über die Erlebnisse seines Vaters gibt. In Diensten der Ermittlungsbehörde der US Navy landet der junge Soldat David im März 1944 in Frankreich. Er schreibt aufmunternde Briefe an seine Verlobte Grace, doch er sehnt sich nicht nur nach ihr, sondern auch nach dem großen Abenteuer an der Front. Dieser Wunsch geht in Erfüllung, als ihn eine Order aus den höchsten Rängen erreicht. David soll Major Robert Martin dingfest machen, dem Hochverrat vorgeworfen wird. Seinen Gefolgsleuten gilt Martin als unantastbarer Held. Davids Vorgesetzte jedoch sehen in dem Major einen anarchistischen, wenn nicht gar kommunistischen Scharlatan. Die monatelange Verfolgung Martins führt David bis in die Ardennen, wo er im Winter 44 die Grausamkeit des Krieges unmittelbar erfährt. Hier entfernt sich David mehr und mehr von seinen naiven Idealen und Illusionen. Und auch von Grace. Denn er verliebt sich in Gita, eine Widerstandskämpferin. Weit mehr als nur ihre Schönheit fesselt ihn Gitas Willenskraft und ihre Fähigkeit, auf ihr Herz zu hören. Doch welche Rolle hat sie im Katz-und-Maus-Spiel des Majors? Und ist David in diesem Spiel die Katze - oder die Maus? Scott Turow: Der Befehl. (Ordinary Heroes, 2005). Roman. Aus dem Amerikanischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Deutsche Erstausgabe. Gebunden mit Schutzumschlag, 543 S., 21.95 Euro (D).
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