legal stuff Impressum Datenschutz kaliber .38 - krimis im internet

Thomas Wörtche Neuerscheinungen Vorschau Krimi-Navigator Hörbücher Krimi-Auslese
Features Preisträger Autoren-Infos Asservatenkammer Forum Registrieren Links & Adressen

 

Ein amerikanisches Missgeschick

Who killed the Kennedys? - Matthias Penzel über James Ellroy

 

James Ellroy Schon als Krimi-Autor kompromisslos und beinhart, chronologisiert JAMES ELLROY nun die Schattenseiten, die der Wanst Amerikas abwirft. Denn das echte Leben ist spannender als Thriller - und krimineller.

Er ist größer als erwartet. Sicher an die 1,90 Meter. Mehr noch: Seine Präsenz ist die eines Rausschmeißers. Einschüchterung bei der bloßen Wahrnehmung. Die exakte Antithese von kleinlaut. Bei dem Gift, das aus seiner Feder fließt, bei all der Wut und Häme, den minutiös beschriebenen Gewalttaten und Mutilationen, wäre einem der Mann schon als kleiner bitterer Wicht unheimlich. So aber? Es verschlägt einem die Sprache. James Ellroy, der früher gern mit seinem Bullterrier posierte, inszeniert sich in Marketingkampagnen mit einer Vehemenz, bei der man sich einfach einen kleineren Mann vorstellt. Die Körpergröße unterstreicht, was für ein Mordsgerät sein Hund Barko war.

Das zweite, was auffällt, dürfte eingeschworene Fans von Ellroys Ultra-Noir nicht überraschen. Seine Antworten sind knapp, kurz, hart. Auch hier das Gegenteil von kleinlaut. Nicht unhöflich aber deutlich signalisiert er, wie sehr er es hasst, in seinem Redefluss unterbrochen zu werden. Wenn er anderer Meinung ist, äußert er das einsilbig. Manchmal ausführlicher und mit mehr als zwei Buchstaben. In solchen Fällen - beispielsweise zu Oliver Stones Verschwörungstheorie in "JFK" - schüttelt er den Kopf und sagt, als gäbe es nur eine Wahrheit: "Bullshit".

Harte Worte sind Ellroys Business. Nach Jahren mieser Jobs und Aktivitäten als Gelegenheitsverbrecher, nach mehr als dreißig Stippvisiten im Knast, hört er 1975 mit dem Saufen auf, 1977 mit den Drogen. Etwas später, nun 31 Jahre alt, nimmt er sich einen Bleistift und schreibt in einem schäbigen Hotelzimmer - der Legende nach im Stehen - seinen ersten Roman: »Browns Grabgesang« (Ullstein). "Als Kleinkrimineller wäre ich nicht weit gekommen, ich hatte zu viel Schiss. Der Grund, dass ich mein Leben änderte, war ein anderer. Ich wollte Frauen. Nicht nur beim onanieren an sie denken, ich wollte sie haben." Sicherheitshalber jobbte er weiter als Caddie auf Golfplätzen, beobachtete die Neureichen und die Schönen, die den Übergewichtigen und Mächtigen die Bälle zuspielen. Er blieb unter den Alkoholikern und Junkies, die in den Büschen nach den Golfbällen stocherten, nach Feierabend Pläne schmiedeten.

Erst seit seinem fünften Roman Fulltime-Schriftsteller, bricht er weiterhin und wiederholt Gesetze. Die des Marktes. Als kleiner Krimiautor mit der "Lloyd Hopkins Trilogie" (»In der Tiefe der Nacht«, »Blut auf dem Mond«, »Hügel der Selbstmörder«, alle bei Ullstein) beachtet, wendete er sich ab vom Genre der schnellen, action-bestimmten Schocker und ging ans Eingemachte. Handlung, Personal und Charaktere des "L.A. Quartett" sind vielschichtiger als alles vorige. »Die schwarze Dahlie« ist widersprüchlicher, »Blutschatten« unvorhersehbarer, »Stadt der Teufel« / »L.A. Confidential« (alle Ullstein) realistischer als alles vorige, und die Kadenzen in "White Jazz" (Hoffmann und Campe) kommen von einer ganz eigenen, neuen Klaviatur. Es gibt keine Gerechtigkeit, Verrat und Habgier rangeln mit Psychosen um die Vormacht. Und inmitten der Motivstudien, der grafisch wie detailliert beschriebenen Gewalt werden Protagonisten abgeknallt. Einfach so. Weg. Muss die Story eben anders weitergehen. Wie im richtigen Leben. Auf nichts ist Verlass. Herkömmliche Muster von gut/böse, schwarz/weiß hatte er so systematisch und konsequent vermischt, dass dem Genre der Noir-Thriller nichts mehr hinzuzufügen ist.

Und Ellroy war damit erfolgreich. Immer noch als "Krimiautor" abgeheftet, bekam er bis zu $600.000 Vorschuss. Doch die Leichen in den Kellern von Bel Air, die Verlogenheit, die er unter den Teppichen von Beverly Hills hervorkehrte, waren ihm nicht genug. Er wollte nicht nur unter der maroden Oberfläche einer Stadt den Dreck der Vergangenheit hervorkratzen. Er wollte sich nicht länger mit Ganoven abgeben. Er begab sich auf eine große Bühne, die der Politik. Statt weiteren Krimis eine Trilogie historischer Romane. Klingt aus heutiger Sicht konsequent. Doch 1995 war das - bezogen auf Karriere und Selbsteinschätzung - wie Russisches Roulette. Er drehte die Trommel. Drückte ab. Klick. Dann noch mal, diesmal nicht für die Exekution, das Schreiben der ersten Parts, sondern für die Resonanz bei der Kritik, die Genreverräter gerne verreißt bzw. Neuankömmlinge von Ellroys Kaliber nicht gerade mit Gimlets begrüßt. Klick. Blieben noch vier Kammern, eine geladen. Als nächstes die Publikumsresonanz: Klick.

Kaum vorzustellen. Mit »Ein amerikanischer Thriller« gewann er auf ganzer Linie. Das über 600 Seiten schwere Genre-Crossover wurde von Time-Magazine zum 'Roman des Jahres' gekürt, es etablierte ihn als ernstzunehmende Nummer. Oscarprämierungen für »L.A. Confidential« und PR-wirksame Stunts taten ein Übriges. Auch die noch umfangreichere Fortsetzung ging in den USA sofort in die Bestsellerlisten - und im 9/11-Trubel unter. Wenn Amerikas Selbstbewusstsein von Boeings durchbohrt wird und eine Nation in den Krieg zieht, verlieren Medien und Meinungsmacher nicht Zeit und Zeilen für Experimente mit Fakt und Fiktion; schon gar nicht, wenn es in der Faktion darum geht, wie herzlich willkommen Kennedys Tod dem FBI und der CIA war, wenn es um Heroinherstellung in Vietnam geht, die Verstrickungen der Geheimdienste mit dem Ku Klux Klan. "Das Thema von »Ein amerikanischer Thriller« war der Kennedy-Mythos, mehr noch seine Zerstörung", sagt Ellroy, der sitzend und mit einer Tasse Kaffee als Gentleman durchgehen könnte. "In »Ein amerikanischer Albtraum« geht es nun um die Folgen. Alle Fäden werden weitergeführt. 'Badback Jack' wird umgelegt, kriegt eine neue Frisur verpasst", stellt er lakonisch zu den Ereignissen in Dallas am 22.11.1963 fest - und legt den gestreckten Zeigefinger an die Stirn - "BAFF!"

 

Alles was auch nur entfernt nach Gefühlsduselei aussieht, ist ihn zuwider. Dagegen schreibt James Ellroy an. Jeden Tag. "Ungefähr ab acht Uhr, bis ein Uhr nachmittags. Dann mache ich ein bisschen Fitness-Training, abends arbeite ich meistens weiter." Entsprechend durchtrainiert ist die Schreibe, sind die Sätze gestählt. Dem selbst auferlegten Regime setzt er sich mit der Kompromisslosigkeit aus, die nur einer haben kann, der ein paar Jahre seines Lebens weggeschmissen hat oder dem ein paar genommen wurden.

In Los Angeles geboren und aufgewachsen, ist ihm früh klar geworden, wie sich die ersten Siedler fühlten, als sie - auf ihrer Suche nach dem versprochenen Land - am westlichen Ende der westlichen Welt ankamen. Von hier konnten sie nur noch zurück. Die Flucht nach vorne versperrte der Pazifik. Hollywoods Mythenmanufaktur ist eine Folge hiervon, andere Auswüchse derselben Enttäuschung sind Blätter wie 'Hush Hush' und 'Confidential', die den Griff zum Himmel mit der Nähe zu Stars und ihren irdischen Macken kompensieren. Wenn einer an den Rändern so einer Industrie groß wird, Zynismus mit der Muttermilch aufsaugt, an der Ecke Western Ave/Beverly Blvd die Noch-nicht-mal-Workingclass vor Augen, zuhause nach dem Mord an der Mutter einen Verlierertypen als Daddy, dann macht er später nicht alles mit. Die Kompromisslosigkeit, mit der Ellroy beobachtet, zuhört und arbeitet, ist Konsequenz davon.

Sein emotionsloses Schildern der Mafia/Kennedy-Connections, der nackten Gewalt und des eiskalten Kalkulierens für Karrieren in Politik schockieren. Ungefilterte Dialoge von Rassisten, Berufskillern und Sexisten rufen zwar niemanden auf die Barrikaden - zu deutlich ist der Realismus -, doch sie haben mehrfach zu der Annahme geführt, Ellroy selbst sei ein reaktionäres Ekel mit bedenklicher Gesinnung. Der Pitbull und das Bärtchen von früher passten da nur ins Bild. Doch das Image ist Teil seines Werks. Zynisch, voller Ironie und Sarkasmus spielt er die alten Werte gegeneinander aus.

Er überlässt es anderen, sich über Amokläufer zu empören, konzentriert sich darauf, Mörder und deren Motivation zu begreifen. Dabei steckt unter der beinharten Schale des Hünen ein Moralist. So wie jeder denkende Mensch, der sich viel mit Gut und Böse befasst, weiß er, dass beides oft nah beinander liegt, jedenfalls in Denken und Aktionen von Menschen. Genau dieses Verwischen früherer (Krimi-)Welten, in denen die Fronten klar waren, macht ihn zu einem wichtigen Schriftsteller.

Als Teil der Selbstinszenierung betonte er lange, Literatur interessiere ihn nicht - "Rushdie, Tolstoy, Freud und diese ganzen Cowboys". Lieber sähe er sich einen Boxkampf im Fernsehen an. "Oder ich höre Musik. Beethovens 3. Sinfonie. Auch »Die Schlacht bei Vittoria« ist ein echtes Meisterwerk, genauso ein halbes Dutzend seiner Klaviersonaten." Als hätte er einen damit nicht genügend verwirrt, setzt er noch einen drauf, schimpft über Beat, Rock'n'Roll, Rap und all die Rhythmen, die man mit seiner Schreibe assoziiert (Chandler sowieso) und sagt: "Ich liebe das Leben. Ich staune immer wieder, wenn Leute annehmen, dass ich ein zerrissener Typ sein müsste. Denn das ist nicht der Fall. Ich bin einer der glücklichsten Menschen, die ich kenne. Was ich schreibe und was ich bin, sind zwei Paar Schuhe. Mich fasziniert einfach das Konzept von Menschen, die in den Strudel ihrer Zeitgeschichte geraten, die ihr irgendwann so ausgeliefert sind wie ein Süchtiger. In »Ein amerikanischer Thriller«, das die Jahre von 1958 bis 1963 behandelt, und in »Ein amerikanischer Albtraum«, 1963 bis 1968, geht es um nichts anderes. Politik ist mit Verbrechen gleichzusetzen."

Seine Alternative, Vorschläge für eine bessere Welt? "Ich spende Geld für Tierschutzvereine und Organisationen dieser Art. Aber ich mache mir keine Gedanken darüber, wie sich die Welt verbessern ließe." Um konstruktive Kritik soll es in der Trilogie "Underworld USA" ja auch gar nicht gehen, sondern eben die Dekonstruktion moderner Mythen. Der Auftakt startete exakt fünf Jahre vor der Ermordung von Amerikas erstem TV-Präsidenten, endete Minuten vorher. »Ein amerikanischer Albtraum« fertigt das Attentat relativ schnell ab. Das 'Wer war's?' (CIA-Überläufer) ist Nebensache der drittuntersten Ebene. Weil die vielen bereits begonnenen Fäden fortgesponnen werden, entwickelt sich »Ein amerikanischer Albtraum« zu einem gigantischen Netz, einem Spinnennetz, in dem sich etliche verheddern. Und Ellroy teilt aus. Massig passiert. In Strip-Bars, Hinterzimmern, alles bei gleichbleibender Blende, im nüchternen Neonlicht. Die distanzierte Nähe gleicht der auf der angenehmeren Seite eines Verhörzimmers. Wie durchs Glas geschaut. Gewalt, Folter, Sex, Mord.

Mehr noch als in »Ein amerikanischer Thriller« im von Dokumenteeinschüben nur knapp aufgelockerten penetranten Tonfall eines ewig laufenden Fernsehers. Surren. Ellroys Kamera hat keinen Zoom. Auch keinen Ausschalter. Sendet Bewusstsein und Bilder für das öffentliche Bewusstsein. Verzerrer der Taten. Sätze immer zerhackter. Die Geschäfte und Geheimkonten des alten Kennedy, die bekannten durchgeknallten Exil-Kubaner, Zwists und Sabotagen und Intrigen für Budgets, gegen Minderheiten. Abtrünnige des FBI. CIA in Vietnam. Hinzu kommen neue Charaktere und Erzählstränge. Aktiver - auch intensiver gemustert - werden Rassisten aller Couleur. Kurze Sätze werden kürzer.
Viele Absätze haben einen Hauptsatz.
Nicht mehr.

Sorgten im ersten Part noch Zwischenspiele wie das der Monroe bei JFK für Witz, genauso wie Sinatras Kommen und Gehen zu Mafia-Anlässen, so wirken die Schauplätze und Nebenschauplätze, die Agierenden diverser Ebenen und ihre wechselnden Motive in »Ein amerikanischer Albtraum« realistisch. Wie Fernsehen. Sonny Liston taucht zum Armdrücken auf, Muhammad Ali im Hintergrund, der Gewerkschafts-Boss Jimmy Hoffa bleibt, ebenso der Allesunternehmer Howard Hughes... plus viele, viele mehr. Doch das gewisse Etwas fehlt; ebenso wie Malcolm X, das Verenden von Che Guevara. Zu große Nebenschauplätze? Fielen sie Ellroys Editiermesser zum Opfer, schließlich sollte derjenige nicht zu kurz kommen, den Ellroy für den "größten Amerikaner des Jahrhunderts" hält - Dr. Martin Luther King.

Die Fragen zum Erfolg der Exekution muss jeder Leser von »Ein amerikanischer Albtraum« für sich beantworten. Wer ist bereit, mit dem Russischen Roulette fortzufahren? Die Trommel wurde gedreht... Schieben wir ihm die Kanone in den Mund oder an die Schläfe?

Mehr als einmal muss sich Ellroy voller Verzweiflung die verbliebenen Haarstoppeln gerauft haben. "Ich habe nicht viele Zweifel. Ich werde physisch müde, weshalb ich Pausen einlege. Aber das passiert nicht oft", sagt der Mann, der in seinem Gentleman-Anzug, Ivy-League-Aufzug problemlos als Trickbetrüger durchgehen könnte. "Die Trilogie bewegt sich auf einem größeren historischen Umfeld als alles, woran ich bisher gearbeitet habe." Und seine Methode verbietet Zweifel. "Vor dem Schreiben verbringe ich viel Zeit mit bloßem Nachdenken und Recherche. Für Underworld USA habe ich zum ersten Mal eine Assistentin engagiert, die mir hier behilflich ist. Alles ist im voraus festgelegt. Es ist alles tief im vorigen verankert. Mein Grundriss für dieses Buch war schon über 200 Seiten lang. In Kapitel unterteilt, ist die komplette physische Handlung darin enthalten. Alle Schlüsselinformationen, die betont werden müssen, sind unterstrichen."

 

Die Revolvertrommel dreht sich nicht mehr. Erste Schadenbegrenzung abgeschlossen. Was bleibt auf der Haben-Seite? »Ein amerikanischer Albtraum« verkauft sich prima. Klick. Bruce Willis und Arnold Rifkin wollen aus dem Stoff einen Film machen. Klick! Der dritte Part, der Schlusssprint zum amerikanischen Irrsinn, hat mit Watergate wieder eine Endstation, zu der bereits viel gesagt, erfunden und gefilmt wurde. Doch wer unter diesen Geschichtsumschreibern wäre ein Sparring-Partner, der Ellroy so richtig aus der Ecke fordern könnte?

Wie viele Patronen, wie viele Kammern? Wie stehen die Chancen, eins zu fünf? Als er »Die schwarze Dahlie« schrieb, hatte er einen, mit dem er sich messen wollte. Schon John Gregory Dunne hatte sich dem Stoff in "True Confessions" - verfilmt mit Robert De Niro und Duvall - genähert. "Sicher eins der besten Bücher", so der Mann, der angeblich keine Bücher liest. Noch mehr umgeworfen hat ihn ein anderer Roman: "Don DeLillos »Sieben Sekunden« war bei der Entstehung von »Ein amerikanischer Thriller« wesentlich. Das hat alles ins Rollen gebracht. Ich liebe das Buch, verehre es. Gleichzeitig war mir sofort klar, dass ich nicht über das Kennedy-Attentat schreiben könnte. Don DeLillo weckte aber überhaupt erst mein Interesse an der Ermordung Kennedys. Vorher hat die mich nie interessiert. Das habe ich gelesen, es hat mich gefesselt. Diese Faszination war der Grundstein für »Ein amerikanischer Thriller«. Später merkte ich, dass meine Geschichte, nur vom Umfang, viel größer ist, dass es eine Trilogie wird. Das Attentat auf Kennedy ist da nur ein kleiner Aspekt." Don DeLillo. Hier also hatte der Mann, der behauptet, Boxkämpfe der Literatur vorzuziehen, ein Schwergewicht, mit dem er sich in den Ring begeben wollte.

Die Messlatte für sein übernächstes Projekt könnte Meyer Levins "Compulsion" sein, "der Roman über den Leopold-Loeb-Prozess". Denn er spielt in der Zeit des Charakters, den Ellroy für seinen historischen Roman nach dem Trilogie-Abschluss im Visier hat. Im Terminkalender hat er eine Abrechnung mit Warren Harding. Den Präsidenten, der sich gegen den Eintritt der USA in den Völkerbund und für eine Handelssperre mit der UdSSR einsetzte, hält Ellroy für den zweitkorruptesten US-Präsidenten. "Stilistisch wird sich das radikal von meinen bisherigen Sachen unterscheiden." Die Biografie - und Gerüchte - um den Präsidenten, der als Zeitungsverleger begann, sowie der Gattin, die sich für Okkultismus und eine Medien-Baronin begeisterte, bietet auf jeden Fall viel Stoff. Für Ellroy war "nur ein Präsident des vergangenen Jahrhunderts korrupter." Der, den er mit "biblischer Leidenschaft hasst, ist ein sexbesessener Karrierist, Vergewaltiger der Justiz, vermutlich von Frauen." Na, wer war's? Korrekt: Clinton.

Ellroy. Eine harte Nummer. Das abschließende Urteil zu »Ein amerikanischer Albtraum« ? Gut/schlecht?
"Auf die Scheiben spritzte Blut."

 

© Matthias Penzel, 2002
Zuerst erschienen in:
Rolling Stone - Nr. 6 - Juni 2002

 

Einen weiteren Artikel zu James Ellroy und eine Bibliographie findne Sie auf unserer James-Ellroy-Seite in den Autoren-Infos.

Wenig begeistert von dem Ellroy-Roman »Ein amerikanischer Albtraum« ist Jörg Juretzka, der uns eine Rezension mit dem Titel Mit der Brechstange zur Verfügung gestellt hat.

 

Thomas Wörtche Neuerscheinungen Vorschau Krimi-Navigator Hörbücher Krimi-Auslese
Features Preisträger Autoren-Infos Asservatenkammer Forum Registrieren Links & Adressen