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Frances Fyfield: Gegen ihren Willen (1997)
Info des Verlags Hoffmann und Campe:
Der neue Roman der "Countess of Crime", die als Anwältin den Justizapparat von innen kennt wie keine andere Autorin: Ein Polizist steht wegen Vergewaltigung vor Gericht, aber im Hintergrund zeichnet sich das Profil des waren Täters ab, der seine Opfer einschüchtert und ermordet, ohne Spuren zu hinterlassen. Vergewaltigung ist eines der Verbrechen, die in der Öffentlichkeit Rachegefühle bloßlegen. Wenn der Angeklagte obendrein Polizeibeamter ist, werden die Empörung und die Rufe nach Vergeltung vollends unüberhörbar. Helen West sieht die Tatbestände mit dem professionellen Blick der Staatsanwältin, die mit ihren Emotionen nicht hinterm Berg hält. aber in erster Linie den Anforderungen des Gesetzes genügen muss. In diesem Fall kann sie den Angeklagten ohnehin nicht leiden, obwohl der unzuverlässige und zwanghaft untreue Sergeant Ryan mit ihrem Liebhaber, Superintendent Bailey, befreundet ist. Auch auf der Anklagebank schweigt Ryan hartnäckig zu den Vorwürfen, die gegen ihn erhoben werden. Er gibt lediglich zu Protokoll, dass er einem geheimnisvollen Täter auf der Spur sei, einem Mann, der auf der makaberen Suche nach Macht und Liebe Frauen gegen ihren Willen gefügig mache. Trotzdem bleiben Helen West und Bailey von seiner Schuld überzeugt, bis sie auf Indizien stoßen, die nahe legen, dass Ryan tatsächlich kein Phantom gejagt hat, sondern einen Täter in Fleisch und Blut, dessen Profil zunehmend deutlich wird: Ein offenbar einflussreicher Mann, der das Gesetz ebenso präzise kennt wie die Gesetzeslücken, der meint, von Vergewaltigung könne keine Rede sein, wenn er Blumen und Pralinen mitbringt; der seine Opfer mir ihrer eigenen Scham zum Schweigen bringt, der mordet, ohne Spuren zu hinterlassen.
Frances Fyfield: Gegen ihren Willen. (Without Consent, 1996). Roman. Aus dem Englischen von Pociao und Roberto de Hollanda. Deutsche Erstausgabe. Hamburg: Hoffmann und Campe, 1997, gebunden mit Schutzumschlag, 315 S., 39.80 DM.
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