George Baxt: Ein Brief an Sappho (1974) Info des Rowohlt Verlags: Pauline Potter ist tot. Belle Grady, früher bei der Polizei und jetzt Privatdetektivin, empfindet eher Schuldbewußtsein als Trauer, als sie die Nachricht hört. Denn Pauline fühlte sich bedroht, und Belle hat es nicht ernstgenommen. Sie hat Pauline erst vor fünf Monaten auf einer Party kennengelernt und seitdem für ein ziemlich hirnloses Geschöpf gehalten - auf einer Party, deren Gäste fast ausschließlich Frauen gewesen waren, und zwar überwiegend Lesbierinnen, und alle miteinander entweder hysterisch, neurotisch oder schlichtweg irre. Bis auf Sappho Yannopoulos, die bekannte Schriftstellerin und führende Anhängerin der Women's Lib-Bewegung, die trotz ihres reifen Alters nicht nur schön ist, sondern auch zweifellos klug. Aber doch nicht klug genug - sonst hätte sie nicht die ihr blind ergebene Pauline so brüsk abserviert, und die erboste Pauline hätte nicht, von Rachedurst erfüllt, Sapphos Privatkorrespondenz mitgehen lassen - ohne zu ahnen, daß sich darunter ein Brief hochbrisanten Inhalts befand...-, und jetzt ist sie tot, wie gesagt. Belle Grady bekommt Arbeit. Was Sappho nicht weiß: der ominöse Brief liegt längst bei Bette. Es ist eigentlich nur eine kurze Notiz, mit der Hand geschrieben und kaum zu entziffern. Sehr viel schlauer ist Belle durch die Lektüre auch nicht geworden - denn daß sie drei entscheidende Buchstaben falsch gedeutet hat, merkt sie erst, als es für Sappho zu spät ist. George Baxt: Ein Brief an Sappho. (Burning Sappho, 1972). Kriminalroman. Aus dem Amerikanischen von Edda Janus. Deutsche Erstausgabe. Reinbek: Rowohlt, 1974, rororo-Thriller Nr. 2317, 138 S., 3.80 DM.
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